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An dieser Stelle will ich einfach mal Platten vorstellen, die zwar grad neu in meinem Plattenschrank sind, die aber doch eher bereits eine Reihe von Jahren auf dem Buckel haben. Aktualität ist somit nicht mein Ding, aber was solls. Gute Musik bleibt gute Musik!




Nachdem mich die THE NOT AMUSED mal wieder angeregt hatten, ein wenig durch all die alten Scheiben zu hören, hatte ich auch mal wieder gibt es hier mal ein kleines POWERPOP Spezial.


Zwischen dem Film „Alle lieben Mary“ und dem erscheinen dieser 1979 herausgebrachten Single liegen zwar über zwei Jahrzehnte, doch irgendwie fällt mir der Gedankensprung leicht. Bei beidem hatte ich nach dem ersten erleben einfach ein dickes fröhliches Grinsen im Gesicht und fühlte mich großartig unterhalten. „Whos ganna tell Mary“ ist ein quirliger fröhlicher Poppunker. Dass diese Iren ihr erstes Konzert mit den UNDERTONES bestritten passt. Wie diese schaffen sie es einfach einen fröhlichen Ohrwurm. Und um den Vergleich gleich noch mehr zu strapazieren werfe ich noch ein „here comes the summer“ als zwar nur vage ähnliches, von der Stimmung her aber doch recht verwandte Referenz in den Raum. Die B-Seite auf der die „Overcaring Parents“ beklagt werden ist zwar nicht ganz so weit oben auf der Hit Skala einzuordnen, aber ebenfalls ein Klasse Powerpopper! Das Debüt Album dieser Band wurde übrigens 1981 in Deutschland herausgebracht. Und da diese mittlerweile nachgepresst wurde, nehme ich mal an, dass sich auch dort Powerpop und Poppunk Granaten tummeln sollten.


Wenn euch The FINGERPRINTZ bisher nie wirklich im Gedächtnis haften blieben mag das zu verzeihen sein. Tatsächlich war ich von all dem übrigen Material dieser Band, die sich von Powerpop/ New Wave hin zu funkigem Rock entwickelte und wohl in späteren Jahren auch Volk integrierte (soweit es mir bekannt ist) nicht wirklich begeistert. Einfach mitgerissen war ich aber, als ich mit dieser Single (Wobei es wohl tatsächlich um das 1979 bei VIRGIN erschienene Debüt dieser schottischen Band handelt) das erste Mal von dieser Band etwas hörte. Der Titel „Toughgh Luck“ ist einfach ein flotter kraftvoller Powerpop Kracher an der Schwelle zum Punk.k. Klasse dieser raue Gesang und natürlich das Thema des Songs selbst. Doch, das Stück hätte auch von den STIFF LITTLE FINGERS oder den MEMBERS nicht viel anders und sicher nicht besser geklungen! Und die B-Seite? Ach, ein HIT reicht mir hier.


Leicester scheint in den späten Siebzigern / frühen Achtzigern nicht gerade mit Punk und New Wave Bands – zumindest mit gewissem Bekanntheitsgrad - gesegnet gewesen zu sein. Dass ich auf die Single der AMBER SQUAD stieß lag tatsächlich auch nur daran, dass ich über die zwei in dieser Stadt verbrachten Jahre genug Zeit in meinem favorisierten Lieblingsplattenladen verbrachte um auch die letzten Kisten mit Singles zu durchstöbern. Tatsächlich ist der Sound hier, anders als die z.T. Lederbejackte Band auf dem dem Cover vermuten lässt, beim Titelstück weniger 77er Punkrock als vielmehr melodischer midtempo Powerpop mit Ohrwurmcharakter. Bei der Flipside „Tell you a lie“ wird dagegen etwas mehr aufs Gaspedal gedrückt, die Melodienbögen durch energisches Gedrumme und flotte Gitarren ersetzt. Und somit wurden dann wohl doch Powerpopper und Punkrocker seinerzeit gleichermaßen zufrieden gestellt. Weder reine Powerpop noch pure Punk Single, doch wer beides mag ist hier gut beraten.


John Peel war anscheinend sehr angetan von dieser Single dieser New Wave/ Powerpop Band aus Birmingham. Tatsächlich ist der Titel ein ziemlich rockender Powerpopper, der sozusagen Rockabilly für den Powerpopper bietet. Bei „Take it“ auf der zweiten Seite wird dagegen eher mehr im Sechziger Jahre Rock geschwelgt und ein Bastard aus Boogie Rock und den WHO gezeugt. Und somit lässt sich gar das kurze Wörtchen MOD hier mit einbauen. Guter Rock!!


Eigentlich war diese Single doch fast zu früh erschienen? Waren 1977 die Plattenfirmen nicht eher an all den Bands interessiert, die Punkrock spielten? Da waren ADVERTISING mit ihrem fröhlich spitzbübischem Gute Laune Powerpop doch eher ein, zwei Jahre zu früh dran. Statt wüst zeit typischh zu krachen werden eher Melodiebögen bei den BEATLES abgekupfert und fröhlichHände klatschendnd vor sich hin ge-Powerpoppt. „Stolen Love“, aber natürlich auch „Suspender Fun“ sind fröhliche Teenager Sing-alongs die man sicher als äquivalent heutiger melodischer Funpunk Bands ansehen kann. Musik die Lust auf Sonnenschein und Eis, aber nicht unbedingt auf Sicherheitsnadeln durch die Backe macht. Nett, harmlos, doch ab und an tatsächlich erfrischend.


Und damit ihr nach all den Melodiebögen nochmal aufgerüttelt werdet gilt als absoluter Tipp für knalligen 77er Punk das Debüt der DRONES die es ja auch nicht im Grabe gehalten hat. Gleich viermal bissiger Punk voller Ecken und Kanten. „Lookalikes“, „Corgi Crap“ oder „You'll lose“. Die Titel sprechen für sich. Sowohl die gekrönten Landeshäupter, als auch die uniformiert gestylten Punks bekommen ihr Fett weg. Eigentlich ein klassisches Blueprint für eine Punk Scheibe. Wütend, angepisst und lieber sperrig als glatt. Perfekt für jeden Tag!


Wieviele der sogenannten Fake Punk Singles kennt ihr??? Die „SNUFF ROCK“ EP der ALBERTOS Y LOS TRIOS PARANOIAS ist sicher die bekannteste. Und tatsächlich einfach großartiger Punk der frech bei DAMNED, PISTOLS und CLASH klaut und sogesehen ein eigener 77er Knaller wurde, dem man die komödiantische Absicht angesichts der unzähligen Stereotypen Bands der Zeit nicht anmerkt. NORMAN AND THE HOOLIGANS suche ich noch immer. Aber dieses Scheibe hier war mir – bis ich sie denn in einer Grabbelkiste in einem Berliner s/h Laden fand – gänzlich unbekannt. Besonders „Pogotaugliches“ versprach das Coverbild zwar nicht. Doch der Titel PUNKSKI klang doch zu verlockend. Und viel Falsch machen kann man bei der 50 Cent Box ja eh nicht...

Tatsächlich ist es etwas irreführend, dass die Band mit ihrem Punkski – wie ich hinterher beim googlen feststellte – auch auf Zusammenstellungen wie „White dope on Punks“ die Punkgems verspricht, enthalten ist. Denn Punk ist einzig der Titel. Wobei man mit dem zu Anfang laufenden verbalen Geplänkel, bei dem nach „Sid“ und dieser zur Ordnung gerufen wird sicher an Herrn Vicious dachte. Musikalisch werden dann jedoch nicht die PISTOLS kopiert, sondern das ganze klingt eher nach MADNESS. Was zu überraschend nun auch nicht sein mag, da im Erscheinungsjahr 1979 ja gerade die Ska Welle wieder am Rollen war und einige aus dem Punk und New Wave Lager nun eher am Skanken waren. Da dängelt dann auch mal die Balalaika und der Text vom Punkski ist einfach nur netter Unsinn. Und da der unterlegende Beat tatsächlich recht tanzbar ist, kann die Platte durchaus bestehen! Zumindest bei der A-Seite. „I never can find you“ auf der B-Seite ist bestenfalls als New Wave Pop der ein Auge auf DEVO geworfen hat einzuordnen, doch leider weder so amüsant, noch so infektiös wie die humorvolle A-Seite. Bei dieser witzigen A-Seite sollte man beim zufälligen Fund der Single in der „günstig“ Box aber sofort zuschlagen. Und wer neugierig geworden ist, kann sich das Stück beim Videoportal seines Vertrauens sogar ansehen.


Dass die UNWANTED in der Zeit ihres Bestehens 1977/1978 besonders erfolgreich waren kann man wohl nicht behaupten. Dabei begann alles mehr als gut. Gleich ihren ersten Auftritt hatten sie nicht nur im ROXY, sondern diesen vor allem zu der Zeit, als dort das „Live at the Roxy“ Album aufgenommen wurde. Und so landete diese Band mit einer Aufnahme die bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt mitgeschnitten wurde gleich auf diesem Album, dass es seinerzeit unter die Top 20 schaffte, und welches wohl auch heute noch jeder 77er begeistert Punk kennt! Zwei Singles auf RAW Records folgten, doch diese entpuppten sich seinerzeit eher als Ladenhüter. Die Stücke dieser Singles und 5 weitere Demos sind auf diesem 1985 auf DELOREAN Rec. erschienenen Album versammelt. Anders als weitere auf RAW veröffentlichte Labelkollegen wie LOCKJAW oder USERS stürmten die The UNWANTED allerdings nicht gar so brachial nach vorne los, sondern standen eher für stampfenderen Midtempo Punkrock. Bei SECRET POLICE auf der zweiten Single versucht man sich sogar mit Reggae Anleihen, was als Reggae grauslich, insgesamt aber doch wegen der dängelnden Gitarrensprengsel reizvoll daher kommt. Der Gewinner auf der Single, aber auch hier auf dem Album ist aber ihre Version von Nancy Sinatras „These Boots are made for Walking“, dass vor allem in der Demoversion recht gnadenlos vor sich hin stampft. Auch der Rest der Demos kann, wenn man vom eher gesichtslosen Punk by numbers Stück „I'm not me“ absieht voll und ganz überzeugen. „Fraulein“ eher etwas lgetragener, dafür wieder mit Gitarrengedängel, dass leicht an die BUZZCOCKS denken lässt. „The end is nigh“ stampft dagegen wieder flotter nach vorne los, und... Doch, hier passt fasst alles auf eine gute 77er Party!

Anzumerken bleibt einzig noch, dass trotz der kurzen Lebensphase der Band, die musikalische Entwicklung der Bandmitglieder noch längst nicht beendet war. Zwei endeten in den PSYCHEDELIC FURS, einer ging zu den BARRACUDAS, und der Sänger ist nach diversen Bands, zu Anfang der Achtziger im Gothic Bereich, heute noch als DJ aktiv.

Diese Zusammenstellung gibt’s mittlerweile glaub auch als Nachpressung auf Vinyl und CD.



Die Anzüge und das Erscheinungsjahr waren Schuld. SISSI sagte mir (im Hinsicht auf eine spanische Band) wirklich gar nichts. Ich tippte auf eine Mod Truppe. Und bekam: tatsächlich seinerzeit einen Vertrer der Neuen spanischen bands, an denen Punk und New Wave nicht vorbeigegangen war. GIBRALTAR ist ein gute Laune Ska Popper mit recht orientalischen Untertönen, der mir aber auch von Judge Dread (dann wohl sicher mit anzüglicherem Text) gefallen würde. "Un Ray de Sol" hat dagegen leichte Ska Einflüsse recht arg mit Disco Wave gemixt. Wem „vamos a la Playa“ noch etwas sagt (RIGHEIRA, die ihrereseits aber wohl selbst aus der Punkband GUILTY RAZORS hervorgegangen waren) und der alt genug ist um mittlerweile wieder mit fettem Grinsen dazu mitzuwippen, der kann auch diese Seite ohne Scham durchhören. Der Punkrock Faktor geht gegen Null, doch der Spaßfaktor ist hoch!


Es gibt Punkrock Singles, die alles andere als leicht zu finden sind. Und das gute Stück, das Anno 1977 bei Shoestring erschien kostet im Schnitt wohl um die 170 € beim nächsten Händler der in der lage ist diese Sucht zu bieten. Schließlich wird auf der A-Seite heftig gegen den damaligen Meinungsmacher N M E gewettert. Bei „The Only Sound“ wird gegen die geringen Hoffnungen, die einem das langweilige vom „nine to five“ Job geprägte Leben bietet.

Nett dass 1977 Records diese Single nachgepresst haben. So hat man auch als Normalsterblicher die Chance zu einem vernünftigen Verkaufspreis herauszubekommen, dass DANSETTE DAMAGE hier eine ziemlich durchschnittliche Punkrock Single aufgenommen hatten. Ihr ruhiger Abgesang auf Punkrock „All little girls taste the same“ vom BRUM BEAT Sampler gefällt mir da tatsächlich um Klassen besser. Ich hoffe nur niemand den ich mag war so blöd die Scheibe im Original für ein kleines Vermögen zu kaufen...


Es gibt Platten die ich bereits wegen der Aufmachung liebe. Spektakulär ist es natürlich nicht, die Innenhülle in das Wrap Around Cover zu kleben. Aber doch so selten, dass es mir gefällt (Grad fallen mir spontan dazu nur noch HONEY BANE und … ein)!

Und wenn dazu noch ein höchst infektiöses New Wave Stückchen wie „Tresure on the wasteland“ geboten wird, dass beide, sowohl den dunkler geschminkten Waver als auch den Powerpopper im Anzug auf die Tanzfläche gelockt hatte. Auch wenn ich mir sicher bin, dass ich diese Single in den Achtzigern nie bei irgend jemand je in der Hand hatte, kommt mir „Treasure on the wasteland“ doch wie ein altbekannter Ohrwurm aus der New Wave Runde in der Punk & Underground Disco der Wahl vor. Dass die B-Seite „Graphite Pile“ dann etwas abfällt kann den guten Eindruck nicht trüben. Ruhig mal bei youtube vorbeischauen und hören, was diese Iren Anno 1980 bei Double D – übrigens produziert von Midge Ure – herausgebracht hatten.


Irre ich mich, oder waren die BAD LADIES tatsächlich einzig die Funpunker von den MIMMIs unter anderem Namen (und englischen Texten)? Während erstere Mitte der Achtziger (1986) noch mehr NDW Elemente an Bord hatten, erscheint mir der Hauptunterschied die deutlich bescheidenere etwas leiernde Aufnahmequalität. (Hm, doch halt, die gabs ja auch bei der Live EP... Also doch eher ein Sturmflut Verlag gütezeichen...?)

Eigentlich insgesamt, egal ob bei „Bad Ladies“, „Sex“ und dem Cover „San Franciso“ eher mittelprächtiger Punkrock (Auch mal Crossover angehaucht beim zweitgenannten). Doch die höchst aktiven  Männchen auf dem Cover konnten einen in der Pubertät schon interessiert dazu verleiten doch mal wieder diese Scheibe aufzulegen / zu verlangen...



Eher durch Zufall sprang mir beim ersten Besuch des STATIC SHOCK Ladens eine NASAL BOYS LP ins Auge. Beim nächsten vorbei Schauen folgte eine LP der BASTARDS. Und der Damm war gebrochen, und ich habe statt noch mehr Re-Releases zu holen lieber mal ein wenig in die paar Scheiben aus der Schweiz reingehört, die sich bereits im Plattenschrank fanden…


Der Titel weist darauf hin: Hier ist jemand auf die Suche gegangen! Und präsentiert wird eine Sammlung hörenswerter Fundstücke dieser früher Schweizer Punkband in liebevoller Aufmachung. Der eine oder die andere werden die NASAL BOYS Hot Love/ Die Wüste lebt 7“ sicher in irgendeiner Form (höchst wahrscheinlich als Tracks auf einer KBD –artigen Zusammenstellung) bereits kennen. Und dementsprechend hier ziemlich beherzten 77er Punk erwarten. Dessen Macher recht deutlich so einiges von den VIBRATORS aber auch z.B. EATER sowie den CLASH hielten. Und dann aber doch öfters einen gewissen verdrehten dängelnden Lärm in ihre somit nicht immer nur straighten Punkrocker einbauten. HOT Love ist natürlich ein Hit. Neben den zwei Singlestücken gibt es aber gleich noch 5 weiter Studio Tracks auf der A-Seite. „I Ain’t no stupid“ ist dabei – trotzdem es für einen frühen Punkrocker fast schon zu lang ist – der Anpieltipp. Wobei der Rest sicher auch nicht schlecht daherkommt. Und hätte es damals bereits „So far away“ gegeben, würde ich schwören, dass man bei den NASAL BOYS diese Stück beim spielen des ersten Teils von „This World“ im Hinterkopf hatte – um im späteren Teil des Liedes fast schon an die RAMONES bei ihren Balladen inklusive schmalziger Chöre zu gemahnen.

Auf der B-Seite der LP gibt es dann gleich noch 7 Live Aufnahmen unter denen sich auch noch weitere Titel wie das schon vom Titel her grandiose „Punk or Rock“ aber natürlich auch andere Versionen einzelner Stücke der A Seite finden. Nochmals etwas rauer und druckvoller – und in solider Aufnahme Qualität! Was somit die komplette LP hörenswert macht.
Begeistert bin ich zudem aber auch von der Aufmachung der LP. Die Innenhülle bietet einen kleinen kalendarischen Abriss der Bandgeschichte, die sich von 1976 bis Mai 1978 erstreckte (Als die NASAL BOYS zu EXPO wurden) – Umrahmt von alten Fotos, Postern und Flyern. Und zur Abrundung erzählen auf dem Backcover sowohl Rudolf Dietrich – der ja bedeutender Teil dieser (und weiterer Schweizer Punkrock Bands) Gruppe gewesen war, sowie der Produzent der Aufnahmen, wie es zur Wiederentdeckung des Materials kam…

Doch, kann man durchaus. Wären es Aufnahmen einer britischen Band aus dieser Zeit könnte man sie sicher auf Grund deren Fülle eher als „ganz okay, ABER …“ einordnen. Da die Schweiz so arg dann aber doch nicht mit Punkrockbands gesegnet war, hat die LP hier ihre Berechtigung. Und Dank der insgesamt sehr liebevollen Aufmachung zudem eine Empfehlung verdient.


Klasse!! Schweizer Punkrock – auch mal mit Sängerin. Der mal rumpelnd wütenden PunkRock wie z.B. auch die Zeitgenossen der deutschen PACK bietet (Danger). Dann wieder deutlich bei den RAMONES abgespickt ( Shizo Terrosrist). Oder auch mal bereits 1978 - dank der Sängerin - wie die britischen VIOLATORS und Zeitgenossen Anno 1982 erst klingen sollten. Neben den 3 Stücken der ersten Single werden 4 weitere Studio Aufnahmen, sowie 2 Livesongs – allesamt aus dem Jahr 1978 - geboten. Bei einem der letzteren handelt es sich um ein Cover von GLORIA, das viele sicher von Patti Smith kennen. Als Beilage dann noch ein großes Blatt, das auf einer Seite als Poster zu verwenden ist, während die andere Seite eine ewig lange Persönlichkeits- bis Bandgeschichte von Sänger Sandro Surrock bietet. Extrem liebevolle Aufmachung also, die da Anno 2006 von FEATHERED APLLE veröffentlicht wurde. Einziger Wermutstropfen für mich war, dass ich beim lesen von Herrn Surrocks Text als erstes realisieren musste, dass er 1977/78 keineswegs ein junger Hüpfer, sondern bereits ein recht alter und gestandener Rockmusiker war. Was auch die musikalische Nähe zu Bands wie den PACK die ja ebenfalls gut stampfend, aggressiven Punk mit deutlichem Rockeinschlag boten, erklären mag. Insgesamt von dem lüberschaubaren Material aus der Schweiz das ich kenne die beste Punkrock LP einer einzelnen Band aus dieser Zeit!


Und so langsam darf ich mich gar nicht mehr in den STATIC SHOCK Laden trauen, ohne dass mir der Besitzer gleich wieder eine Schweizer Band empfiehlt. Und trotzdem die Aufmachung hier eher mager ist (keinerlei Informationen, außer dass die Aufnahmen von 1980 stammen) konnte ich wieder nicht Nein sagen...

1980 war Punk schon ein gutes Stück seit den ersten Gehversuchen vorangekommen. Und DISCOLLOKOSST (= Disco Low Cost) haben kaum etwas mit den eher rockigen vorher genannten Bands zu tun. Statt dessen gibt es ziemlich aggressiven Sound, der stellenweise nicht zuletzt wegen dem Drumcomputer eher an EBM denn an Rock angelehnten PunkRock gemahnt. Doch, dann ist das ganze wieder einfach einzig ein ziemlich finster wütendes PUNK Brett und weckt schon wegen dem „Schlagzeug aus der Dose“ Gedanken an die (zugegebener maßen sicher weit Humor volleren) Franzosen Punks wie Berurier Noir oder Ludwig von 88. Wobei dieser Schluss mir schon wegen der französischen Texte (und somit für mich „böhmischen Dörfer“) leicht fällt.

Insgesamt ein recht spannender Mix der – ich sage es ungern – für 1980 deutlich zeitgemäßer erscheint als reiner 77style Punkrock.


Manchmal hat man Glück und findet „vor Ort“ tatsächlich noch alte Perlen. So ging es mir vor ca. 10 Jahren in St. Gallen, als ich im Plattenladen, der (bzw. dessen Vorläufer) wohl Anno 1982 diese Platte veröffentlicht hatten, diverse druckfrische Exemplare dieses Samplers fand. Eine LP im Posterfaltcover, auf der Live und (kaum zu glauben bei der mittelprächtigen Qualität) Studio Aufnahmen diverser Schweizer und Österreichischer Bands versammelt. Aufgenommen z.T. z.B. bei dem „Voralberg Punkfestival 1981“ oder live im „Graf Hugo“ . Eine bunte Mischung, die mich ein wenig an den KZ36 II Sampler erinnert. Soll heißen, eher unbekanntes und (hoffentlich) nicht immer nur das Beste Material der jeweiligen Bands. Der Reiz liegt – abgesehen von dem Charme den schrödderiger Punk der frühen Achtziger in Demoqualität eh besitzt- z.T. eher im dokumentarischen denn im Hörgenuss. Wobei einzelne Bands wirklich kleine Hits abliefern. Doch die Bands im Einzelnen:

SURPRISE ATTACK die den Sampler einleiten aber auch ausklingen lassen überzeugen mit ihrem „So LaLa live Geschredder“ nicht wirklich; R.A.K.bieten dann harten Punk der auch nicht besser oder schlechter als so manches Livedokument unbekannterer deutscher Bands zu der Zeit klingt (Heisst: Muss man nicht unbedingt, kann man jedoch hören...) ; ?X- relaxter 77style Punkrock mit SKA Einflüssen (Einer meiner Faves auf der Platteist ihr Song „New York“, wobei diese Band jedoch aus Österreich stammt und es sich nicht um Schweizer handelt); MICKY UND DIE MÄUSE –bieten quirligen Funpunk (CH) der tatsächlich auch Mal im Ohr hängen bleibt; NULL KOMMA NICHTS – Flotter HC Punk, (Österreich) „Dokument“ ist der Ansppieltipp; PÖBEL – Österreichische Knaller Midtempo Punk der bei „Kokain“ zwar etwas leierig klingt, aber durchaus sein Potential entfaltet; LAST EXIT sind meine Faves bei den Schweizer Bands und von den Österreichern können sowohl CHAOS als auch EINBAHN nochmal deutlich punkten. Bei LAST EXIT fühl ich mich Stellenweise gar ein wenig an die erste DAILY TERROR Platte erinnert, was in meinen Augen eigentlich immer eine gute Referenz ist. Insgesamt 7 Bands mit 20 Stücken, die ansonsten kaum zu finden sein sollten.

Das ganze ist in einem riesigen LP-Faltcover untergebracht, dass trotz des Platzes jedoch eher kaum Informationen bietet. Trotz und mit all seinen Höhen und Tiefen auf jeden Fall eine Platte, die recht spannend die Österreichische und Schweizer Live Szene der frühen Achtziger Jahre– fernab der wirklich großen Namen, vorstellt. Spannend auch, da die Platte deutlich macht, dass es auch in den Alpen nicht nur 77-style PunkRocker gab, sondern auch Heidi und Co. durchaus den Zeichen der Zeit folgten und Punk in den Achtzigern immer härter und brutaler, oft bei eher rudimentärem Können, heruntergebratzt wurde.


In selbigem Plattenladen in St. Gallen fand ich denn auch diese LP. Die BUCKS waren so gesehen die Nachfolger von den NASAL BOYS mit der Konstante RAMS und Päde, die beide auch noch zur heutigen (!) Formation der The BUCKS gehörten.

The BUCKS bieten hier, bei ihrer ersten LP von 1981, ein recht solides punkiges PowerPop Album, das öfters recht druckvoll daher kommt. Großartig der melodische Punk Rocker „City“ der ein wahrer Ohrwurm ist, wobei beispielsweise „I am kickin' it out“ ähnlich voller „Drive“ daher kommt. Stellenweise wurde auch ein wenig Two Tone ins Soundgefüge aufgenommen. Immer wieder wird es – auch wegen all der Kiekser beim Gesang, die zwar bei den flotteren punkigen Rockern recht stimmig sind, bei den langsameren Stücken jedoch eher den Kitsch Faktor erhöhen. Wobei der „Kitsch-Rock“ der bei „Hey Beauty“ geboten wird tatsächlich auch gefallen kann... Als Powerpop Album aber tatsächlich eine Empfehlung wert, denn dem Genre nähert man sich meist lieber von der wild rockenden Seite, höre ich da gar das Wörtchen „Mod“ von den hinteren Bänken??, denn aus Richtung des schmalzigen Poprocks.

Auch heute scheinen The BUCKS aus Zürich noch gerne die Bühnen unsicher zu machen und auch mal Abstecher ins Studio zu wagen. So mancher Schweizer hat mir somit sicher so einiges voraus und die Truppe schon live erlebt.


Bei dieser Single passt Alles. Ein großes Faltcover auf festem Papier. Die Innenseite zeigt eine Kollage diverser Bandfotos, die man sich als Jungpunker sicher auch gerne mal an die Wand pinnte. Die Texte sind ebenfalls abgebildet. Und musikalisch gibt es 2 melodisch scheppernde 77style Punkrocker, die sofort im Ohr hängen bleiben. Während bei „Glitter Hair Cream“ vorgeschlagen wird sich mit selbiger ähnlich den Popstars ein wenig zu verschönern wird bei „Terrorist“ von dem unspezifizierten Selbigen erzählt, der genug von den Langweiligen bestehenden Verhältnissen und der Zukunft als Arbeiter in der Fabrik hat und … Doch, diese Basler verdienen auch fernab von jedwedem Raritäten Bonus die volle Punktzahl.

Die komplette Single ist (neben u.a. 7“s der BASTARDS , SPERMA, TNT oder JACK & The RIPPERS) auch auf dem 1999 erschienen Sampler „Pogo Punks“ den ich somit obwohl von mir ungehört einfach mal als extrem lohnenswert anpreise.



Von CHERRY VANILLA dürfte den Meisten im wesentlichen ein Foto von ihr bekannt sein, auf dem sie mit vorgestreckten Becken in engen Hot Pants und einem T-Shirt auf dem “Lick Me” zu lesen ist, abgebildet ist. CHERRY VANILLA hatte bei Warhols sexuell etwas „geladenenen“ Pork Show gespielt, und war im Dunstkreis der HEARTBREAKERS ins London 77 gespült worden. Wo sie sich als Sängerin einer Band immerhin über 2 Alben beim RCA Label behaupten konnte. PUNK war CHERRY VANILLA wohl im wesentlichen von ihrer Attitüde her. Wobei die 1977 bereits 34jährige Vanilla selbst in einem Interview seinerzeit  auch zugab, dass sie mit den jugendlichen wütenden arbeitslosen Männern in den Bands die sie dato gehört hatte, nicht gar zu viel gemeinsam hatte (Siehe punk77). Der Sound von CHERRY VANILLA ist selbst nicht etwa an den RAMONES oder PISTOLs, sondern doch eher recht am Fifties Rock und Rock’n’Roll orientiert. Z.T. klingt das Ganze hier ähnlich manchem aus der ROCKY HORROR PICTURE Show. Doch das versucht man gar nicht zu verleugnen, sondern verkündet lauthals (I am) „So 1950’s“. Das ganze ist mal überdreht, mal mit viel Klavier Geklimper aufgepeppter Midtempo Rock. Wie zB. auch beim sexuell aggressiven, „Foxy Bitch“. Den Bezug zur Punk Bewegung gibt man aber gerne in „The PUNK“ – das auch eines der guten Stücke der Platte ist – zu. Etwas unerwartet wird es, da sich das als Titel gewählte Stück als  Country Schmachter herausstellt. Insgesamt ein recht abwechslungsreiches Rock Album, das deutliche Nähe zu den Sachen von WAYNE COUNTY und seinen ELECTRIC CHAIRS aufweist. Da hatten  die nach London gereisten New Yorker auch musikalisch deutliche Parallelen. Punk Rock im dem Sinne des Ausprobioerens neuer Konzepte ist es für die Zeit gesehen natürlich schon. Auf zeitliche Distanz betrachtet muß man aber tatsächlich eher sagen dass es sich musikalisch einfach um ein recht erfrischendes aber doch auch  recht traditionelles Rock Album handelt…


Ich muss gestehen: Ich liebe schmachtige alte Rocker wie Warren Smiths “Red Cadillac and a black moustaxhe“. Und habe andererseits natürlich ebenso ein Herz für krachig scheppernden Rockabilly. Und am liebsten sind mir Rockabilly Zusammenstellungen, die beides bieten. Und hier hat es der BEAT MAN, der diese Aufnahmen auf seinem VOODOO RHYTHM LABEL herausgebracht hat, tatsächlich geschafft mit den Aufnahmen eines einzelnen Künstlers im Prinzip genau solch eine Art Sampler zu zaubern, wie ich es mir immer wünsche. Los geht es bei „Moonlight“ erst einmal etwas ruhiger, (Und tatsächlich schimmern Anklänge an das genannte WARREN SMITH Stück hier durch). Danach geht es erst eher lateinamerikanisch, darauf dann County/Hillbilly angehaucht jeweils flotter mit „Saturday Midnight Bop“ bzw. „Why did I“ los. Und solch ein Wechsel von „Tearjerkern“ zu flotteren Rockern, zieht sich durch das ganze Album. Wobei alles einen gewissen rauhen Charme verströmt.  Über beide wunderbar voll gepackten LP Seitenfinden sich immer wieder mal positive Überraschungen rund ums Rockabilly Spielfeld. Top! Das ganze wurde ferner noch nett mit einem Interview mit JERRY NIXON auf dem Cover  abgerundet. Und ich bin einfach nur begeistert von diesem Sänger mit dem netten „Twist“ in der Stimme und seiner Mischung an primitive Rockabilly Hits die hier versammelt wurden. Tip!!


Wahrscheinlich war es eine Vorahnung, dass Freitag der 13te bald zu einem unvergesslichen Tag in meinem Leben wird. Denn irgendwie hatte es mich Ende Februar / Anfang Mrz gepackt, und ich hatte mir diverse Tonträger zugelegt, deren Thamatik bei den Songs sich um Gruselthemen drehte.


Was soll man bei Titeln wie „Monsters across the universe“, „Cool Ghoul“, „Swamp thing“ oder

„Vampires a go-go“ schon falsch machen können?

Tatsächlich lassen sich die 3-D INVISIBLES nicht wirklich in eine einzelne Schublade einsortieren. So manches rockt punkig, voran („The island of Zombie women“). Vieles ist eher einfach knackiger schneller Rock in der Ramones Tradition. Aber auch Gedanken an die CRAMPS kommen vor allem bei langsameren düsteren Stompern wie „Cool Ghoul“oder dem göttlichen „Swamp Thing“ auf. Rock'n'Roll ist keine Unbekannte, und gar Surf wird mal eingestreut („Moon over Transylvania) ... Klasse einfach all die eher humorvoll präsentierten Titel und Texte. Angst vorm Dunkeln muss man hier nicht bekommen, eher mit einem Grinsen fröhlich über der Tanzboden rocken... Dürfte Punkrockern und Rockabillys gleichermassen Spass bereiten!


Sundazed; 1990; green vinyl
Die erste „Horror“ Platte die ich mir bewusst wegen der Thamatik zulegte. Der Name der Band klang irgendwie bekannt. Doch erst beim Heimweg ging mir auf, dass dies ja die Adresse der von mir sehr geschätzten MUNSTERS (s/w alte Fersehserie) war. Musikalisch ist das ganze dann erst einmal – beim Outfit der Bandmitglieder nicht zuuu überraschend – tief in den 60gern verwurzelt. Hier orgelt die Farfis ordentlich los, und der Titel ist nicht unpassend, da manches durchaus an „Have love, will travel“ erinnert. Guter 60ies Style. Der mich über die ersten paar Lieder, trotz guter Songtitel wie „Bat's milk Joghurt“ oder „Dig her up“ nicht völlig überzeugt. Halt guter 60ies Sound wie er sicher von jungen Damen in paisley Kleidern gebührend gewürdigt wird. - Aber noch nicht viel mehr.

Die wirklich spannenden Sachen folgen dann aber gegen Ende der Seite, wenn man den „Grundsound“ etwas freier interpretiert wie bei „Blood on the moon“. Und da man auf der B-Seite öfters ein wenig hin- und her spielt und variiert, ist diese der Gewinner und versöhnt mich mit der Band. Absolute Anspieltipps sind das Cover „Jack the Ripper“, der gruselige Überhit „Wolfman“ (Mit Klasse Uuuuh „Wolfsgeheul“ ) und das spacige Ende mit „Space Ghost „. Doch, kann man!

Zwar kein Horrorthema, aber ab und an werden Klasse Scheiben ja gerne als „Monster“ angepriesen!


Ab und an fnden sich in 50 ct. Boxen doch noch wahre Schätze. Einzig aus Interesse mitgenommen entpuppte sich diese 1958 aufgenommene Single als wahrer Hit. Don Willis war einer der Rockabilly Musiker, die zu ihrer Zeit recht unbekannt blieben. Doch sowohl das vom Titel her eher harmlos erscheinende „Boppin high school baby“ als auch„Warrior Sam“ sind wirkliche, harte Rockabilly Kracher, die - egal ob ihr Tolle oder Stachelkopf tragt - einfach wild rocken. Kein Teenager Bubblegum hier, sondern wilde Stomper!! Mir gefäält der höchst infektiöse „Warrior Rock“ am besten, aber... Die Songs sind wohl auch auf diversen Retro Samplern die sich der Zeit widmen zu finden – So watch out!

Bzw., wer mal bei diesem Link vorbeischaut kann bei ihnen, bzw. auch beim sonstigen (eher unspektakulären) insgesamt recht überschaubaren Werk von Herrn Willis reinhören: /rcs.law.emory.edu/rcs/artists/w/will7000.htm




Kaum zu Glauben, dass ich jemals so etwas sage: Aber hier findet sich tatsächlich ein Album mit Musik von The CLASH zu dem ich nur sagen kann: Muss man wirklich nicht haben!

Die B-Seite voller (6) Demoversionen für das „Give em enough rope“ Album. Natürlich ist „All the young punks“ ein Hit. Aber für diese, wie auch die übrigen Demos gilt: Wie es auf dem offiziellen zweiten Album abgemischt wurde klingt das besser. Auch der Rest der Demos ist keinesfalls punkiger/ wilder als die Studioversion sondern einfach etwas dumpfiger, im Sound matschiger.

Gekauft hatte ich mir das Album natürlich, da ein Sticker auf der Frontseite „6 tracks never released on official records“ verspricht. Und tatsächlich finden sich auf der A-Seite einige Live Aufnahmen von Stücken die ich noch gar nicht kannte. Doch auch bei mehrmaligem Hören schafft es einzig „I can't understand the files“ so etwas wie Begeisterung zu wecken. Lieder wie „Mark me absent“ oder „I don't want you money“ klingen zwar durchaus nach den frühen The CLASH. Doch bös muss man ihnen nicht sein, dass sie diese nie im Studio eingespielt hatten. „I can't...“ findet man auch auf anderen Veröffentlichungen, also kein Grund dieses Album zu kaufen. Ach, und los geht das ganze übrigens mit dem Absoluten Tiefpunkt der Platte. Diese bei „The Rudeboy rehearsals“ aufgenommene Version von „Garageland“ leiert so lahm vor sich hin, dass ich nun endlich verstehe, warum bei einer frühen Review der The CLASH geschrieben worden war, dass man sie „zurück in die Garage, vorzugsweise bei laufendem Motor schicken sollte“. Was da folgen sollte konnte man bei dieser hier verbratenen Aufnahme kaum ahnen.... Ich hoffe nur die verbliebenen The CLASH hatten der Veröffentlichung diese Albums nie zugestimmt. Da haben sich meine „Götter“ sonst tatsächlich keinen guten Dienst erwiesen...


Eigentlich spricht hier die Konstellation für einen möglichen Hit. Der Sänger der VICE CREEMS war Herausgeber des ZigZag Magazines. Und da die Band zur Zeit der Aufnahme wohl im Argen lag, sprangen von The CLASH Mick Jones, Topper Headon sowie Tony James (Generation X) – unter anderen Namen – an Gitarre bzw. Schlagzeug bzw. Bass ein. Und herausgekommen ist ein Stückchen typisch mittelmässigen Punkrock Vinyls. Die A-Seite Danger Love bietet tatsächlich ganz netten 77style Punkrock im Midtempo Bereich. Live , mit etwas mehr Tempo könnte das Ganze tatsächlich ein Hit gewesen sein. Schon weil man den Refrain ganz nett mitbrüllen kann. Vom Plattenteller und auf Distanz klingt es aber doch eher so nach „fast“. Ich weiss nie ob es mir nun wirklich gut gefällt, oder ob ich doch lieber etwas anderes auflegen soll... Die B-Seite macht es einem da auch nicht viel leichter. „Like a Tiger“ ist eine Rockabilly Version eines Traditionals. Die Punk Elemente ergeben sich aus dem etwas nöligen Ton des Sängers. Musikalisch ein ganz solider Rockabilly Track, der jedoch durch den nicht so prächigen Gesang verliert. Lieber doch nochmal umdrehen... Insgesamt somit eine Platte, die man mal hören kann. Viel Geld ausgeben nur weil bekannte Namen dabei mitwirkten wäre aber tatsächlich Unsinn.


Als ich das Album bei meinem Lieblingsplattendealer in Leicester fand konnte ich nicht anders. Auf das große Grinsen beim Betrachten des Coverfotos und des Textes auf der Rückseite folgte sofort der Kauf. Falls man den Coverausschnitt links nicht wirklich erkennen kann: Zu sehen gibt es einen Skinhead (Kürzere Haare, Jeans, und Hosenträgern über dem Hemd) umgeben von einer schwarzen und einer weißen Schönheit im Disco Outfit mit hohen Stiefeln und kurzen Kleidchen. Und dazu dieser fantastische Text auf der Rückseite: „ Reggae is not New – it is just a different label for the hypnotic beat music of the discotheque scene...“ Um mit den unglaublichen Worten zu schließen : „So whether you are a Skinhead or just a lover of this fascinating Rhythm – Reggae Steadae Go!“ Bei der Band sollte es sich angeblich zumindest zum Teil um Nachfahren von Einwanderern aus den West Indians handeln. Und die Band hätte hier ihre persönlichen Hits aus dem musikalischen Bereich neu eingespielt. Tatsächlich lässt sich ja bei all den gecoverten Tracks wie „Whisky and Soda“, „Wonderful world, beautiful people“, „Liquidator“, „Return of Django“, „Stop teasing“ auf jeden Fall eine große Liebe zu Lee Perry und seinen Upsettern, Laurel Aitken, Jimmy Cliff oder auch generell zu Interpreten des TROJAN Labels erkennen. Insgesamt eher Skinhead Reggae oder Bluebeat, denn das was man heute unter Reggae versteht. Eine softere Variante von Symarip könnte es auch treffen, ab und an übrigens mit fantastischer Frauenstimme zwischen all den Instrumentals. Einfach gut und von der Aufmachung her sehr, sehr witzig. Kann man beim Ska nighter während der traditionellen Runde auch mal durchlaufen lassen! 

18.1.09 TWO SHOTS CARRY: Kiss my bottom LP (Punkrock!)

Es passiert nicht gar zu oft, aber manchmal muss es sein. Von einzelnen Platten habe ich tatsächlich sowohl die CD als auch Vinyl Version. Die CD Version dieser LP hatte ich wohl 1996 geschickt bekommen, brav eine Review geschrieben und tatsächlich begeistert gehört. Nur wurde die Review nie veröffentlicht da es ja dann doch nie zu einem Pinhead # 13 kam.

Und als nun bei ebay immer wieder die LP Version dieses Albums angeboten wurde, musste ich doch mal zugreifen, ...Doch warum erneut versuchen die Platte zu besprechen: Da kann ich doch einfach das vor 12 Jahren getippte einsetzen:

Aus dem nie erschienenen Pinhead # 13

"TWO SHOTS CARRY: Kiss my bottom CD

(Joachim Scholz; Kattenhagen 7; 31246 Lachstedt)

Das ist mal wieder eine CD so richtig nach meinem Geschmack! Geboten wird englischsprachiger Punkrock mit schwermütigem Touch. Recht rockig, aber bestimmt nicht bierbäuchig behäbig. Dafür mit dem gewissen Etwas und Eigenständigkeit. Die 11 Titel höre ich phasenweise täglich. Mittlerweile fällt mir wenigstens auch ein ansatzweise passender Vergleich ein: Mögt ihr Stiff Little Fingers ? Dann solltet ihr hier mal reinhören!

Einzig die ungenannten Bonustracks, bei denen man auch in deutsch zu singen beweißt, reißen mich hier nicht vom Hocker. Der Rest ist aber eine dicke Empfehlung wert!!"


Und da man bei der LP Version natürlich um die „ungenannten Bonustracks“ herum kommt kann ich diese Scheibe somit auch heute - 2009 - einfach nur empfehlen!!!


Irgendwie lassen sich doch immer wieder neue Obskuritäten ausgraben, die jenseits vom Raritäten Bonus wirklich rocken. „The ACCIDENT“ aus Olympia, WA sagten mir zuvor so gar nichts. Doch da die Linernotes, den Werdegang der Band recht nett skizzieren, da mehr Wert auf Aufbruchsstimmung denn Daten und Fakten gelegt wird, kam ich hier – zum Glück - nicht drum herum. In den Späten Siebzigern gegründet, veröffentlichten The ACCIDENT zu Lebzeiten – und nur Dank der finanziellen Unterstütung der Mutter eines der Bandmitglieder – einzig eine Single mit den netten Titeln „Kill the Bee Gees+ „True Detective“. Beide Songs auch hier auf dieser LP vertreten, die 10 Lieder die 1979 live in hervorragender Qalität mitgeschnitten wurden zusammenfasst. Klassischer früher Punkrock mit Sängerin, der doch sein eigenes Eckchen findet. Auch wenn gerne mal Rockabilly intergriert und zitiert wird, bestimmt kein laues Rock auf punkig Lüftchen, wie es 1979 ja öfters verbrochen wurde. Sondern mal wird der Bogen vom Rock'n'Roll zum Punk mit Betonung auf rotzigem Punk geschlagen. Oder das ganze klingt gar schon heftig nach dem, was man bald als HC und neuen Trend feiern sollte. Und gar Gedanken an die 80er VICE SQUAD kommen dank der kräftig wütenden Sängerin auf. Perfekt wenn der eigene Musikgeschmack schwer von den Jahren 77-82 gesteuert wird, denn hier sind so ziemlich alle (heftigeren) Varianten vertreten.
Top! Die Platte wist übrigens posthum bereits 1996 bei Demolition Derby erschienen.



Manchmal muss Ignoranz bestraft werden. Da hatte ich The FREEZE immer unbeachtet gelassen da ich sie einzig mit dem „This is Boston“ HC Sampler in Verbindung brachte, und ja nicht so der Hadrcor Fanatiker bin. Im TAANG Shop konnte ich dann aber doch nicht an dieser Scheibe vorbeigehen, und... bin einfach nur begeistert! Knalliger Punk mit Hymnenfaktor, der sicher durch eine gute Dosis Hardrock und Pose hervorgerufen wird. Markanter druckvoller Gesang mit Klasse melodische aggressivem Punk. Die Sorte zu der man die Straße runterrasen will... Knaller!

Die Songs sollten auch auf der „Misery Loves Company“ LP zu finden sein.


YES, endlich habe ich die Platte auch selbst und muss nicht mehr zig kaum beschriftete Kassetten durchwühlen um “Angry young women” hören zu können. Vermillion war in den späten 70ern nicht nur Rockjournalistin, die natürlich auch über die neue Punkwelle berichtete, sondern mit dieser Platte auch selbst musikalisch aktiv. Der Opener „Angry young women“ ist ein guter Midtempo-PunkRock-Basher mit aggressiver „wütender junger Frau“ am Mikrofon. Und  „Nymphomania“ steht dem ganzen in nichts nach. Hier ist die Vorlage für solche Rrriot Girls / Female Punkbands der neunziger wie z.B. FLUFFY! Kein sound von lieben Kätzchen sondern lautstarken selbstbewusste Frauen. Hitverdächtig!  Mit „wild boys (ride their bikes)“ fällt das ganze auf der B-Seite zwar ab, da die Punkrock Elemente und die Wut vermehrt normalem Bikerrock – der aber zugegenermassen auch auf der A-Seite seine Spuren hinterlassen hat – weichen. Aber 2 Hits pro 7“ reichen ja!


 Ein wenig skeptisch war ich vor dem ersten Anhören ja schon. PANKTRI gehören zu DEN alten bekannten Punk Bands aus Slovenien. Und mit deren Namen ich trotzdem nichts verbinden konnte. Ob da eine LP die auf der A-Seite einen Mitschnitt des aller ersten Konzerts und auf der B-Seite ein best off eines weiteren Konzerts bietet der richtige Einstig ist? Er war. Die live Aufnahmen sind in einer Qualität die Spaß macht und die Band war von Beginn an live schon der Hammer! Beim ersten Konzert werden zeitgemäß auch heftig die Sex Pistols gecovert, 6 Jahre später hat man stattdessen auch mal ein bissle Reggaesound in den Punkrock gemischt. Und das gibt’s hier in mitsumm Qualität. Melodischer – jedoch keinesfalls poppiger - PunkROCK, ein wenig wie beispielsweise KUD IDIJOTI. Abgerundet wird die Platte mit einem liebevoll aufgemachten farbigen Beiblatt, dass auch auf englisch eine kurze Bandgeschichte (Die Gruppe hatte in der Tschecheslovakei zwar Auftrittsverbote, tourte aber u.a. auch durch Deutschland, Polen, Österreich) und auch die Texte sind im Original, und englischer Übersetzung nachzulesen. Diese Zusammenstellung ist übrigens tatsächlich gar keine „Olle Kamelle“ – die Zuordnung erfolgte eher wegen dem Alter der veröffentlichten Aufnahmen – sondern erschien 2007. Da die LP allerdings auf 300 Exemplare limitiert war, findet ihr sie am ehesten wohl auch jetzt beim s/h Dealer eures Vertrauens.

21.1.08 V/A: Surfbeat behind the Iron Curtain! (Planetary Pebbles Vol.1) Archives International 1997

Zum Glück war der anti-imperialistische Schutzwall nie hoch genug war, um das Überschwappen so ziemlich jedes westlichen Musikstils in Osteuropäische, kommunistische Länder zu verhindern. So wundert es nicht, dass auch dort die Surfwelle der frühen Sechziger begeistert aufgenommen wurde. Nur waren Veröffentlichungen aus Ländern wie Rumänien, Polen oder selbst der DDR hierzulande nicht immer leicht zu erhalten. Von daher Hut ab vor den Zusammenstellern dieser als „Planetary Pebbles Vol 1“ unterbetitelten Platte, die zwar 1997 erschien doch Surf-Aufnahmen aus den späten Sechzigern zusammenfasst. Wobei man mit der Ghettoisierung etwas frei umging. Mir war zumindest nicht bewusst, dass der Teil Germanys der kein „East“ davor trug auch hinter dem Eisernen Vorhang lag... Doch da kann man ja mal ein Auge zudrücken....Bands wie die THEO SCHUMANN COMBO oder die SPUTNIKS, beide aus der DDR dürften ja spätestens seit dem Film DER ROTE KAKADU auch hierzulande und heute ihre Fans gefunden haben. Aber hättet ihr gedacht, dass selbst in Rumänien dem Surfsound gefrönt wurde? Die dort beheimateten SINCRON sind gleich mit 2 Stücken vertreten, und bieten nach großem Orchester klingenden Surfsound, schön mit Moll Tönen verziert. Das KLAUS LENZ SEXTETT aus der DDR mag sonst eher erst dem Jazz, dann dem Soul zugetan gewesen sein, ist hier aber durch ein etwas „countryfied“ Surfstück vertreten während das (ebenfalls DDR) TROCADERO SEXTETT bei „Leicht verdreht“ den Anteil simpler Rock’n’Roll Riffs im Surfgefüge hochdrehen – was aber auch die deutschen THUNDERBIRDS perfekt beherrschen. MEFISTOS aus der Czecjeslovakei sind etwas arg schülstig gen Bigband-Sound, während die anderen Landesvertreter mal nach Kirmesklängen (SLAVA KUNST ORCHESTRA), mal klassisch nach, sagen wir mal Ventures klingen (MIROSLAV KEFURTH). Auch polnische Bands sind vertreten, und insgesamt gibt es durch das Durcheinander von getragen und flott, höchst „Werksgetreu“ und freier Interpretation eine insgesamt spannende Mixtur von 60er instrumentaler Surfmusik. Da die Zeiten in denen Pebbles Sampler kaum zu finden waren vorüber sind, da so ziemlich jeder Teil auch auf CD zu erhalten ist, ist dieses Album nicht nur für Leute die Surf aus Osteuropa suchen, sondern vor allem auch für den Surf Novizen, der einen Überblich darüber erhalten will, wie man diese Klänge bereits in den Sechzigern variierte empfehlenswert. (Und wie bei PEBBLES üblich gibt es nette Linernotes zu allen Bands zu lesen.)


10.10.2007 Heute mal zwei eher neuere LP's, d.h. also Scheiben aus dem aktuellen Jahrtausend:

The BLONDES: Same LP 2002  60’s Pop/ Powerpop 

Über die BLONDES gestolpert bin ich zugegebenermaßen einzig, als ein lokaler Plattenladen wegen Umzug einen Teil seiner Platten verschleuderte, und mir dabei diese auf MIDDLE CLASS PIG erschienene Platte in die Hand fiel. Das Tübinger Label hat bei mir ja eh Sympathiebonus, da es u.a. die allesamt aus Tübingen stammenden „1-Mann-Rocker-Band“ Freewheelin Franklin, das Deutschpunk-Urgestein K.G.B und die 60’s Band Goncholettes veröffentlicht hatte. Andere mögen das Label wegen Krach wie (ebenfalls den Tübingern) Essighaus, oder den wohl eher bekannten garagigen MASONS mögen. Ich war auf jeden Fall gespannt, was mich diesmal erwarten würde. Und dann: Poppige Harmonien, Uuuh-Oooh Chöre, gepaart mit netter, heftigst 60er Jahre beeinflussten Rockmusik. Hier haben BEATLES, The WHO, BEACH BOYS, SWEET oder auch die 60’er Jahre Inkarnation der STATUS QUO- damals mit psycchedelischem Pop/Beat - deutlich Spuren hinterlassen. Alles aber auch trotz von mir nur manchmal geleideten  Keyboard und Gitarren-Solo Parts gut kompakter, knackiger, ja POWER-PoP! Das macht Spass, und weckt Gedanken nach warmen Temperaturen, Herzklopfen, Knutschereien in dunklen Ecken und noch mehr Herzklopfen. Die 9 Songs dürfen fortan bestimmt immer mal wieder zum Aufmuntern auf den Plattenteller springen!


TRINKERKOHORTE: Go For it LP 2004             Punkrock

Als ich das bei Mad Butcher erworbene Überraschungspaket auspackte und mir diese Platte in die Hände fiel, kam mir ob des Bandnamens und der kurzen Haare einiger Bandmitglieder gleich der Gedanke von eher stumpfem Oi und ich sah mich schon das gute Stück am Folgetag wieder bei Rockauktion verschleudern. Doch halt! Beim anspielen entpuppt sich das ganze als lupenreiner, melodischer 77er Punkrock in STIFF LITTLE FINGERS und SHAM69 Tradition. Der Bezug zum Oi beschränkt sich musikalisch somit auf die Hymnenhafte Früh-Achtziger Jahre England Fraktion, nicht auf die hierzulande ja ebenfalls weit verbreitete „Stumpf und scheppernd“ Fraktion! Da fliessen auch mal ein bissle POGUES ein, oder es wird etwas Country-lastig und für Abwechslung ist somit bei all dem satten Chorlastigen Punkrock gut gesorgt. Der Gesang ist tatsächlich auch in englisch und tut nicht nur so als ob, und das Album macht von vorne bis hinten Spass. Wer kraftvollen melodischen – aber bestimmt nicht poppigen – Punkrock in Tradition der ollen Britenbands liebt kommt hier voll auf seine Kosten. Ganz gross übrigens auch eine sehr schön nölig wütende Version des Hits „I won’t back down“ der Cars – genau so habe ich mir das Lied immer gewünscht! Aber warum sind mir diese Berliner noch nie auf einem Konzert aufgefallen und wieso ist ihre Webadresse nicht aufrufbar? Sind auch sie schon Geschichte?


The BUZZARDS: Jellied Eels to Record Deals LP                           77er PunkRock
(1979- CHRYSALIS)


Obwohl ich ja ein Herz und immer ein Ohr für 77er GB Punk habe, hatte ich die LEYTON BUZZARDS erst recht spät kennen gelernt. Doch vor etwa 7 Jahren entdeckte ich ihre erste 1978 auf SMALL WONDER RECORDS erschienene 7“: Sowohl „19 & MAD“ als auch „YOUTHANASIA“ sind einfach NUR GROSSARTIGEN rotziger 77er Punkrock, und auch VILLAIN fällt kaum ab. Schon da „Youthanasia – Teenage Kamikaze...“ sich fortan als einer dieser „innere Jukebox Hits“ entwickelte die einem in den unmöglichsten Situationen einfallen, musste ich mehr von der Band kennenlernen. Ihre 1979 auf CHRYSALIS erschienen „“I’m hanging around“ EP war dann schon nicht mehr ganz so krachig nach vorne preschend, sondern bereits etwas geglätteter, aber doch noch insgesamt gut, wohingegen die A-Seite der „Saturday night ...“ 7“ müden Reggae bot, was durch die gute B-Seite aber doch wieder mit einem Motoerhead beeinflussten Punkocker herausgerissen wird. Anscheinend war der Bandname jedoch nicht griffig genug, denn der Name wurde auf BUZZARDS gekürzt und die wieder recht gute „We make a noise/ Disco Romeo“ Single veröffentlicht, die wiederum recht soliden Punkrock goes Glam / Powerpop bot. Der Namenswechsel schien nicht auszureichen – aus den BUZZARDS sollten sich im Folgenden die doch eher in anderen musikalischen Gefilden beheimateten MODERN ROMANCE (Ach, lasst mal...) entwickeln. Das hier vorliegende Album ist anscheinend somit bereits seinerzeit (1979) als Abschluss der zweijährigen BUZZARDS Entwicklung erschienen und fasst einen grossen Teil ihrer Singles Tracks und diverse Demo Aufnahmen zusammen. Während auf der A-Seite vorrangig die Reggae lastigen – „Geht so“ Stücke, und einige nette Powerpopper dominieren, finden sich auf der B-Seite einige ihrer Punkock Kracher – jedoch leider nicht das rotzige YOUTHANASIA - wiederum flankiert von Reggae betonterem versammelt. Wären statt 17 Stücken hier nur etwa 10-12 versammelt, so wäre es ein grossartiges Punkrock/ Powerpop Album mit Anleihen sowohl bei MEMBERS, CLASH als auch MOTOERHEAD. So ist es aber auch noch immer eine gute Zusammenstellung, die mir über weite Strecken das Grinsen auf die Backen gezaubert hat, und besser dasteht als so manches Album anderer 77er Punkrocker, die doch öfters nach 1-2 guten Singles grottenschlechte Pubrock Alben herausbrachten. Lohnt sich durchaus für Fans des 77er PunkRocks!

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LINK WRAY: Early recordings LP Chiswick/ Swan Records 1963 Instrumental/Surf

Der eine oder andere mag mir ob der folgenden Aussage jegliche musikalische Kompetenz absprechen, aber: Das ist meine erste „richtige“ Link Wray Platte. Und auch wenn mir so manches darauf bekannt ist, konnte ich es vorher nie als Link Wray Stück einordnen.

Doch was gibt es hier nun? Instrumentalmusik der 50 – 60er Jahre. Surfgitarre! Nettes Geplänkel auch, A B E R – hättet ihr gedacht, dass Instrumentalmusik so richtig böse klingen kann? Okay, so manche Surfband oder Instrumental Rockabilly Band kann auch heute recht fies düster daherkommen – ich denke da z.B. an HEATSCORES oder DEADBOLT. Aber Herr Wray und seine Raymen machten dass anno späte Fünfziger/ frühe Sechziger bereits vor. Und diese Platte versammelt somit so einiges an Hits vom flotten „Run Chicken Run“, dem bekannten „Batman Theme“ bis hin zu dem von mir besonders geliebten bitterbösen Gänsehaut Sound von „The shadow knows“. Abgerundet wird das ganze von netten Linernotes, in denen man z.B. erfährt, das Link Wray eigentlich zur Instrumentalmusik wechselte, da er wegen TB einen Lungenflügel verlor und die Ärzte ihm rieten, dass das mit dem Singen wohl nicht mehr machbar wäre... Kein Wunder dass der Mann es dann schaffte alle Gefühlschattierungen instrumental zu übersetzen.

Und wer immer noch keine Ahnung hat wie er sich das ganze vorstellen soll: Guckt euch PULP FICTION oder andere Tarantino Filme an, da kommen alte Link Wray Instrumentals durchaus häufiger vor.


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V/A: Fun’s Not dead LP (More Fun; ca. 1984)                                   Deutschpunk

“Hee Allta! Stimmt’s dass du die MANIACS kennst? Und INFERNO und die BOIKOTTZ auch?(Klar doch!) Nicht schlecht. Aber was ist mit CERESIT 81? Kennste die?? Oder ST-37, WUT, SACKGASSE und die ROTTING CARCASS? Nie gehört????? Ja Mann, dann ist es Zeit für...“ So steht es vorne auf dem Cover dieses Samplers, den ich glaub erstmals 1986 in Händen hielt. Ausgeliehen von einem Schulkameraden wurde die Platte daheim auf Kassette gebannt, und war neben SLIME und TOTE HOSEN (Hm, und dem „Die Deutschen Kommen“ Sampler) eine der ersten Deutschpunkplatten die ich kannte da ich zuvor den Einstieg über den britischen Punk gefunden hatte. Und dies war jene Platte , bzw. eigentlich ja DIE Kassette, die ich jahrelang – da sie irgendwo irgendwann mal verschollen war - schmerzlichst vermisst hatte. Nun wohl als mehr oder weniger lizenzierte Nachpressung zu haben und noch so geil wie beim ersten mal hören. Hier wechseln sich Bierseliger Unsinn wie „Kraft durch Bier“ oder „Sixpack“ von CERESIT 81 mit knallharten Absagen gegen Faschismus (MANIACS: „Der Kampf“, SACKGASSE „4. Reich“). Die Wiedervereinigung kann noch niemand erahnen und ÄNI(X)VÄX singen von der „DDR“. Es geht gegen den Wahnsinn des Krieges (BOIKOTTZ:“Kidsoldiers“, ST37: „Unknown soldier“), gegen den Modeterror (CERESIT 81: „Mode“) und „Hannover 84“ wird von WUT besungen. Musikalisch meist harter Deutschpunk, etwas Funpunk bis hin zu dem brachialen HC von INFERNO, Und WUT waren sich ja nie für einen Dub zu Schade. Auch beim handwerklichen Können der Bands wird ein recht weites Feld abgedeckt, dass von höchst rudimentär über solide bis sehr gut reicht, wobei das unterschiediche Talent dem Hörgenuss aber nie schadet.  Absolute Lieblingshits für mich waren seinerzeit – und sind es beim erfreuten wiederhören auch heute noch – die ROTTING CARCASS und deren Anti Krieg/ Anti everything songs von „Mord und Totschlag“ und „Fuck“!

Von der Zusammenstellung her einfach eine perfekte Beschreibung des Lederjacken und Iro Hochzeit der Achtziger. Einer der besten DEUTSCHPUNK Sampler die ich kenne!

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V/A: Shake, shake, shake it baby (Sin Alley Volume 3) CRYPT - Rockabilly

Zur Zeit interessiere ich mich ja doch auch vermehrt für Rockabilly und Rock’n’Roll der Frühphase. Eine Zeit, die ja auch auf zig Samplern aufgearbeitet wird, wobei sich doch auch viel Spreu im Weizen findet. Rar und obskur ist – wie auch bei den KBD Compilations – halt nicht immer auch gleichbedeutend mit gut. Die Scheibe hier war dagegen wirklich mal wieder eine nette positive Offenbarung. Klar, so manches hier versammelte hätte durchaus weiter im Schatten bleiben können. Aber die Anzahl der Hits ist doch recht hoch. Anspieltipps sind gleichermassen der flotte Rock’n’Roller „You gotta be losse“, das gruselige „The martian Band“ der Wildtones, das absolut quietschig quer gesungene „I love to rock“ der KATIE SWEET oder die Elvis mässigen ORBITS mit „Knock her down“. Die GALAXIES machen ihrem Namen alle Ehre und liefern eine Art weird Space Rock’n’Roll, während ROSE MARIE McCOY an das ganze eher be“swing“t-herangehen. Leider gibt es so gar keine Informationen zu den Bands / Aufnahmen. Scheint aber im wesentlichen im Zeitraum 1957 bis ca. 1964 aufgenommen worden zu sein. Wer sich mal trauen will in die ollen Anfänge von verrücktem, wilden Rock reinzuhören ist hier recht gut beraten. Die Fünfziger waren tatsächlich wesentlich spannender als einem die Kaufhaus „Das waren die 50er“ Zusammenstellungen vorgaukeln. In manchen Fällen kann man sogar sagen, deutlichst punkig – noch öfter aber einfach witzig verrückt.


 
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